Team 2020/2021
Das Team der RUB für den 28. Willem C. Vis Moot Court 2020/2021.
Im Wintersemester 2020/2021 trat die Ruhr-Universität Bochum zum siebten Mal beim Willem C. Vis International Commercial Arbitration Moot Court an. Bereits geübt durch die Online-Semester hat das Team sowohl bei einigen Pre-Moots als auch in den Finalrunden in Wien gut performt und konnte dort sogar eine Honorable Mention für den Eric E. Bergsten Award erreichen. Leon Winkler, Paula Träger, Leon Zurawski und Negin Eskandari wurden durch das Bewerbungsverfahren, inklusive Assessment Center, zu den glücklichen Repräsentanten der Ruhr-Universität Bochum ausgewählt. Dabei wurde das Team in großem Maße von Prof. Dr. Markus Fehrenbach und den Coaches Julia Hilger, Jessica Adjoyi sowie Maximilian Schikorra unterstützt.
Bereits vor Beginn der Schriftsatzphase nahm das Team an der Frankfurt Drafting School teil, bei der bereits wichtige Kenntnisse für das Verfassen der Schriftsätze vermittelt wurden, sowie Grundlagen des materiellen Rechts und der Schiedsgerichtbarkeit.
Sodann wurde der Fall, der letztendlich ganze 59 Seiten umfasste, veröffentlicht. Die Schriftsatzphase ist vergleichbar mit einer umfangreichen Hausarbeit. Durch gutes Teamwork und die Unterstützung durch die Coaches wurde aber auch das gemeistert. Nachdem die ersten zwei Monate die Sicht des Klägers beleuchtet wurde, musste der Fall dann auf den Kopf gestellt werden, um den Beklagtenschriftsatz zu verfassen. Dieses Jahr antwortete die Ruhr-Universität Bochum auf den Klägerschriftsatz der Sastra Deemed University aus Indien. Besonderer Dank gilt hier auch den Anwältinnen Ann-Kathrin Wieland-Fröhlich und Christine Nowak von Clifford Chance, die durch ihre Erfahrung insbesondere bei aktuellen Themen und Problemen immer wieder helfen konnten.
Nachdem die Schriftsätze eingereicht wurden, begann die “Pleading-Phase“. Gleich zu Anfang nahm das Team neben den Universitäten aus Düsseldorf, Freiburg, Mainz, Hannover, München, Köln und der Bucerius Law School am DUS Moot teil, welcher von White & Case und Orrick unterstützt wurde. Hier konnte bereits viel Erfahrung gesammelt werden, insbesondere durch das hilfreiche Feedback der Praktiker und Professoren. Darüber hinaus gab es die Möglichkeit, sich mit einigen der Anwälte danach bei einem digital Get-together auszutauschen.
In der darauffolgenden Woche fand die Frankfurt Advocacy School statt, gesponsert von Freshfields Bruckhaus Deringer. Hier wurde mithilfe von Experten die richtige Vortragsweise geübt, um die zuvor mühsam erarbeiteten Argumente auch überzeugend vorstellen zu können. Das hat die Qualität der Pleadings insgesamt sehr gefördert.
Außerdem wurde das Team auch von zahlreichen Kanzleien durch Feedback bezüglich der Pleadings und darüber hinaus auch finanziell unterstützt. Dank gilt hier insbesondere Aulinger, Bregenhorn-Wendland, Clifford Chance, CMS, dem Deutschen Anwaltverein, Görg, Hanefeld, Heuking Kühn Luer Wojtek, Husemann & Partner, Latham & Watkins, Noerr, Quinn Emanuel, Rothorn, Schneiders & Behrendt, Spieker & Jäger, der Westfälischen Notarkammer und Wilmerhale.
(Das Team trat im Rahmen des St. Petersburg Pre-Moot, ggn. die London School of Economics an; oben links)
In der Übungsphase für die Oral Pleadings trat das Team in zahlreichen Pre-Moots an. Nach dem DUS-Moot zum Auftakt standen sowohl der Clifford Chance interne Moot als auch der Seoul Moot der Moot Academy an. Nach ausgezeichneten Leistungen des Teams konnte es im Shanghai Moot stark überzeugen und schaffte es bis ins Finale aus über 60 Teams. In einer spannenden Runde mit hochrangigen Schiedsrichtern musste sich das Team jedoch leider gegen die Universität von Sydney geschlagen geben.
Parallel nahmen Leon Zurawski, Paula Träger und Leon Winkler an diversen Kanzleipleadings teil, bei denen die Teams sowohl untereinander als auch mit den Anwälten der Kanzleien ins Gespräch kamen und weiter ihre Fähigkeiten verbessern konnten.
Nachdem das Team zwei Monate an den Pleadings gearbeitet hatte, begannen am 27.03.2021 die General Rounds in Virtual Vienna. Hier konnte die Ruhr-Universität gegen die Sastra Deemed University, die Australian Catholic University, die University of Pavia und die American University of Central Asia exzellente Leistungen abrufen. Dadurch schafften es Leon Zurawski, Paula Träger und Leon Winkler, als erstes Team der Ruhr-Universität Bochum, in die Round of 64 von über 380 Teilnehmenden Universitäten. Für diese hervorragende Leistung wurde das Team in der virtuell ausgerichteten Preisverleihung mit einer Honorable Mention für den Eric E. Bergsten Award ausgezeichnet.
Trotz des Umstandes, dass Reisen nicht möglich waren, stellte die Teilnahme beim Vis Moot Court für alle Teilnehmenden eine außergewöhnliche Erfahrung da. Prägend waren vor allem der Erwerb rhetorischer Fähigkeiten, der Austausch mit Experten im Handelsrecht und das individuelle Feedback. Selbst unter diesen Umständen hatte das Team die Möglichkeit sich mit vielen Studenten und Anwälten aus der ganzen Welt auszutauschen und somit internationale Kontakte zu knüpfen. Dadurch war die Teilnahme am Vis Moot Court für alle ein einmaliges Erlebnis, welches nicht nur für die fachlichen und sprachlichen Kenntnisse förderlich war, sondern für jeden individuell ein Highlight im Studienverlauf darstellt.
In diesem Sinne bedankt sich das Team nochmals bei allen Sponsoren, Unterstützern, Alumni sowie Professor Fehrenbach und unseren Coaches, Max und Jessi, die uns dieses Erlebnis ermöglicht haben.