

Der Vis Arbitral Moot Court ist der weltweit größte und renommierteste internationale Wettbewerb für Jurastudenten auf dem Gebiet des internationalen Handelsrechts und der internationalen Schiedsgerichtsbarkeit.
Etwa 250 Teams aus rund 60 Staaten nehmen die Rolle von Parteivertretern ein, erstellen sowohl eine Klageschrift als auch eine Klageerwiderung und verhandeln anschließend in Wien vor einem dreiköpfigen Schiedsgericht aus renommierten Anwälten, Professoren und Schiedsrichtern als Kläger und als Beklagter über einen fiktiven grenzüberschreitenden Sachverhalt in englischer Sprache.
Der Disput unterliegt dabei den Regeln des UN-Kaufrechts während sich der Prozess des Schiedsverfahrens in diesem Jahr nach dem UNCITRAL Model-Law richtet. In der Vorbereitungsphase werden die Teilnehmer im UN-Kaufrecht geschult und mit dem Ablauf eines Schiedsverfahrens vertraut gemacht. Außerdem findet ein intensives Training zur Verbesserung der Kenntnisse im „Rechtsenglisch“ statt. Nach Ausgabe des Sachverhalts im Oktober beginnen die Teams die Schriftsätze für Kläger und Beklagten zu erstellen. Vor den Finalrunden in Wien im April finden zudem Testläufe bei verschiedenen Anwaltskanzleien sowie Pre-Moots statt, bei denen die rhetorischen und sprachlichen Fähigkeiten der Teams auf die Probe gestellt werden.
Nach den Finalrunden in Wien, an denen alle Teams teilnehmen, werden sowohl das Team, das den ersten Platz erlangt hat, als auch der beste Einzelredner ausgezeichnet. Zudem werden die besten Kläger- und Beklagtenschriftsätze geehrt.
Erfahrungsberichte
1. "Der Vis Moot lehrt nicht nur das "Handwerk" des Juristen. Auch das so wichtige "Networking" macht einen erheblichen Teil des Wettbewerbs aus. Durch diverse Vorbereitungsveranstaltungen können bereits im Vorfeld Kontakte zu Anwälten und Studierenden von verschiedenen Kanzleien und Universitäten geknüpft werden. Dies findet seinen Höhepunkt in Wien, wenn jeden Abend der "Ostklub" eigens für die 2000 Teilnehmer des Vis Moot reserviert ist. Nicht selten entstehen durch die gemeinsame Zeit lang andauernde Freundschaften."
2. "Ich habe noch niemals in einem halben Jahr so viel in einem speziellen Bereich gelernt, unheimlich viele Orte gesehen und sehr viele interessante Menschen kennengelernt. Zudem habe ich viele neue Freunde in der ganzen Welt gefunden und bemühe mich, diese Kontakte zu pflegen. Die (zeit-)intensive Arbeit im Team führt zwangsläufig zu aussergewöhnlichen, gemeinsamen Erlebnissen innerhalb der Gruppe. So entstehen studentische Freundschaften auf einer ganz besonderen Ebene. Es war zudem sehr interessant zu sehen, wie die praktische Arbeit nach dem Studium aussehen kann."
3. "Die Teilnahme am Vis Moot Court ist eine Erfahrung, die man im restlichen Studium nicht macht. Sie bietet die einmalige Gelegenheit, nicht nur in einer Kanzlei Anwälten über die Schulter zu schauen, sondern selbst mit einem Team anwaltlich tätig zu werden und später seine Arbeit gestandenen Anwälten zu präsentieren. Gerade dieses gemeinschaftliche, detaillierte Arbeiten an einem Fall war für mich eine sehr positive Erfahrung, die im Studium ansonsten Ihresgleichen sucht. Abgerundet wurde dieses Erlebnis durch das grosse internationale Finale in Wien."
4. "Die Teilnahme am Moot Court war für mich eine einzigartige Erfahrung, die es mir ermöglicht hat, mich fachlich und persönlich weiterzuentwickeln. Die vielen Gerichtsverhandlungen, an denen wir in der Rolle von Anwälten teilgenommen haben, sowie die Ausarbeitung der Schriftsätze haben mir einen Einblick in die Praxis international tätiger Kanzleien gegeben. Besonders hervorzuheben ist auch, dass wir über Monate hinweg als Team an einem Fall zusammenarbeiten konnten, wozu man im normalen Studium keine Gelegenheit hat."
5. "Als Mitglied des Bochumer Vis Moot Court Teams lernt man viele Bereiche der juristischen Arbeit kennen, die anderen Kommilitonen während des Studiums verschlossen bleiben. So ist jeder von uns mittlerweile ein Spezialist auf dem Gebiet des UN-Kaufrechts und der Schiedsgerichtbarkeit. Doch dieser Wettbewerb vermittelt zudem Fähigkeiten, die weit über Wien hinausgehen: Die Disziplin, eine vom "Mandanten" verlangte Schriftsache innerhalb einer bestimmten Zeit anfertigen zu können. Und die Fähigkeit, eine solche Aufgabe in einem motivierten Team zu lösen."
6. "Der Vis Moot war für mich eine interessante und vor allem lehrreiche Erfahrung. Als Team haben wir intensiv und lange zusammen gearbeitet. Dadurch konnten und mussten alle Teammitglieder ihre Team- und Organisationsfähigkeit beweisen und verbessern. Bei den sogenannten Probepleadings in den Kanzleien und bei den Pre-Moots konnten wir unsere rhetorischen Fähigkeiten trainieren. In dieser Phase lernt man seine Nervosität in den Griff zu bekommen und selbstbewusst und überzeugend für seinen Mandanten zu plädieren."
Betreuender Lehrstuhl: Lehrstuhl für Bürgerliches Recht und Gesellschaftsrecht, Prof. Dr. Fehrenbach